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Beleuchtung - Leuchtmittel

Natriumdampf Leuchtmittel (NDL)

Natriumdampfleuchtmittel sind sogenannte Hochdruck-Gasentladungslampen. Diese haben die höchste (bis dato) Lichtausbeute, welcher bei der 600W Version am höchsten ist, nämlich zu Beginn der Nutzungsdauer 90.000 Lumen, also 150Lumen pro Watt .  Die vom Vorschaltgerät generierte Hochspannung entlädt sich zwischen den im Entladungsgefäss installierten Elektroden. Der Entladungsstrom erzeugt im Natriumdampf die typisch gelborange Lichtfarbe, die optimal für Stimulation von Blüte- und Fruchtbildungsprozessen ist. Für lange vegetative Phasen ist das NDL-Licht  weniger geeignet, da es auch das Längenwachstum der Pflanze fördert. Es gibt NDL-Leuchtmittel, deren Gasmischung mit dem Edelgas Xenon angereichert wird (z.B.:PLANTA STAR von Osram),  um so ein höheren Blauanteil dem orange dominierten Lichtspektrum beizusteuern, um weiten Internodien entgegenzusteuern. 

Da in den letzten Jahren vermehrt umschaltbare Vorschaltgeräte auf den Markt gebracht wurden, bei denen zwischen verschiedenen Wattstärken umgeschaltet werden kann sind jetzt auch Leuchtmittel auf den Markt gekommen, die diese Umstellungen und Superlumen wirklich gut vertragen, z.B. die Gavita Leuchtmittel

Der nötige Betriebstrom kann nur mit einem passenden Vorschaltgerät erzeugt werden ! Das Gleiche gilt für MH-Leuchtmittel auch. 

Halogen-Metalldampf Leuchtmittel (MH)

Metallhalogenleuchtmittel (MH-L) sind durch ihren Schwerpunkt im blauen Lichtspektrum besonders gut für die Wachstumsphase geeignet, da das energiereichere blauweisse Licht im Gegensatz  zum orangen NDL-Spektrum (weite Internodien) das horizontale Wachstum mit kurzen Internodien fördert. Insgesamt  wachsen die Pflanzen buschiger und entwickeln üppige, chlorophyllstrotzende  Blattmasse. Diese divergierenden Effekte von den beiden unterschiedlichen Lampentypen machen sich aber erst nach ein paar Wochen des Wachstums deutlich bemerkbar. Metallhalogenlampen haben von allen Wachstumsleuchtmitteln das beste Lumen pro Watt Verhältnis, liegen aber dabei unter der oben gelobten Effizienz der NDLs. Sie sind daher für die Blüte nicht zu empfehlen.

Leuchtstoffröhren (LSR)

Leuchtstoffröhren gehören auch zu den Gasentladungslampen, allerdings ohne Hochdruck im Entladungsgefäss, hier die Glasröhre,  und ohne die hohen Wattstärken, wie bei NDL/MH.  Auch hier wird zwischen zwei Elektroden ein Gasgemisch aus Quecksilber und Edelgasen wie Neon, Krypton, Argon zur Produktion von UV-Licht angeregt, welches dann den auf der Innenseite der Glasröhre aufgedampften Leuchtstoff zur Emission von sichtbaren Licht anregt. Das Rezept der Edelgasmischung und die chemische Zusammensetzung der Leuchtstoffe determinieren die jeweilige Lichtfarbe.  Nicht nur wegen ihrer energiesparenden, sondern auch pflanzentechnischen Vorteile werden sie für die Bewurzelung von (vielen) Stecklingen gern eingesetzt. Ist es doch bekannt, dass  das diffuse, "sanfte" LSR- Licht mit der Lichtfarbe "coolwhite" oder "daylight" eine schnelle Bewurzelung unterstützen. Auch zum Aufziehen von eingepflanzten Stecklingen kann man LSRs akzeptabel einsetzen. Da die Leuchtdichte/ Tiefenwirkung von diesen gering ist, sollten sie so dicht wie möglich (c.a. 5cm) über die Spitzen gehängt werden. Bei einer Gesamtpflanzenhöhe von spätestens 25cm sollte dann mit  NDLs/ MHs weiter belichtet werden. Es soll Altfreaks geben, die noch einen kompletten Grow mit LSR bewerkstelligen, wie es noch in den 70ern nicht anders möglich war, auch hier musste auf ein Wechsel der lichtfarben zur Blüte ("warm white") geachtet werden. Das zu erwartenede Ergebnis wird meistens wesentlich magerer ausfallen, als mit gleichstarker Wattzahl an NDL.  Auch die Geschlechtsbestimmung durch Klonierung ist unter LSR Geduldssache. Für die oben genannten Einsatzgebiete Stecklingsbewurzelung und deren Aufzucht reichen die Standard-Leuchtstoffröhren, T8 genannt, mit 26mm Durchmesser aus. Sind mit 60cm(18W) oder 120cm(36W) Länge üblichen Grössen. In den letzten Jahren werden sogenannte Hochleistungs-LSRs (T5, 16mmDurchmesser)  immer populärer. Sie stellen den Übergang zu den CFLs dar (s.u.). Im Vergleich zu den Standard LSRs haben sie auf gleiche Länge höhere Wattzahlen, strahlen im Betrieb mehr Wärme aber auch mehr Lumen ab .

Energiesparlampen (ESL oder CFL=compact fluorecent light)

Energiesparlampen haben ein elektronisches Vorschaltgerät direkt im Sockel integriert und können daher ohne externes Vorschaltgerät betrieben werden. Die kleinen ESL ,z.b. 14W oder 27W können wie oldschool-Haushaltsglühbirnen in E27 Fassung  geschraubt werden. Die weitaus fetteren, speziell für die Pflanzenzucht konzipierten ESL , haben einen entsprechend dickeren Sockel, der in eine E40 Fassung gehört . Diese werden auch als Hochleistungsenregiesparlampen bezeichnet.

CFL haben ein für die Pflanzenzucht spezialisiertes Lichtspektrum und eine für diese Monster relativ geringe Wärmeentwicklung. Die meisten Hersteller bieten drei Version an  2 x 36Watt, 2 x 55Watt und  2 x 75Watt und drei verschiedene Leuchtmittel, das Anzucht Leuchtmittel mit 9500Kelvin, das Wachstum "daylight" mit 6500Kelvin, sowie eine Leuchtmittel für die Blüte mit einem dem SON-T nachempfundenen sehr warmen Licht mit c.a. 2700Kelvin. Diese Lampen eignen sich sehr gut für die Anzucht von Stecklingen oder auf kleinen Flächen  für eine kompakte Wachstumsphase. Für Bonsai Mutterpflanzen sind sie auch gut geeignet  Für die Blütephase sind sie allerdings auch nur effektiv, wenn auf Bonsaidimension viele Pflänzchen mit gleichen Wachstumsverhalten gegrowed werden, wegen der geringen Tiefenwirkung der CFL.

LED

Lichtemittierende Dioden (LED) sind zwar schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts als Lichtquellen erschlossen worden, konnten sich bis vor kurzem jedoch nicht in Anwendungen mit hohem Lichtbedarf positionieren. Als sogenannte Halbleiter arbeiten sie ohne Gas und emittieren das Licht an einem Halbleiterübergang. Die Grundfarben werden direkt erzeugt, weiß wird meistens durch eine UV-LED erzeugt, die eine Phosphorschicht anregt (ähnlich der Leuchtstoffröhren), welche wiederum weißes Licht abgibt. Neue Verfahrenstechniken (speziell beim Phosphor) ermöglichen es mittlerweise Lichtstärken und Wirkungsgrade von Hochdruckleuchtmitteln zu erreichen und teilweise sogar zu überbieten, 208lm/W für weiße LEDs sind 2010 erreicht worden. Durch die Wählbarkeit der Lichtfarbe kann eine Beleuchtung auf die jeweilige Zuchtsituation angepasst werden, die geht hin bis zur Auswahl eines geeigenten Spektrums für einen ausgewählten Strain. Mit bisherigen Lichtquellen war dies unmöglich. Zur Zeit ist es eher der immer noch hohe Preis für ein mit NDL/MH vergleichbares System, der eine weite Verbreitung verhindert. Geringe Wärmeabstrahlung, hohe Lebensdauer und Robustheit sprechen für die LED, so dass sie beim nötigem Kleingeld schon Ihre Liebhaber im Kleinanbau gefunden hat. Leider sind selbst die hochwertigen LED-Armaturen bisher nicht 100% ausgereift und das Preis-/Leistungsverhältnis steht in keiner Relation, weswegen es immer noch sinnvoller ist auf Hochdrucklampen bzw. Energiersparlampen zurück zu greifen.

Plasma Sulfur

Plasma Sulfurlampen (Schwefellampen) haben den bisher höchsten Lumenausstoß. Mikrowellen werden in einem Magnetron generiert und in eine Glaskugel mit Schwefelgas geschossen. Die Hersteller versprechen viel, die Praxis hat noch keine überzeugenden Resultate geliefert.  Für Pflanzenwachstum gerade noch geeignet, für die Blüte sind die aktuellen Lampen nicht zu gebrauchen. DIe Lebensdauer des Leuchtmittels ist mit ca. 60000h recht hoch, die des Vorschaltgerätes (Magnetron) liegen bei 20000h. Bei Kosten von ca. 700 Euro auch noch etwas unrentabel.